Am 5. September 1972 ereignete sich in Deutschland ein schreckliches Verbrechen: Elf israelische Sportler und ein deutscher Polizeibeamter wurden von palästinensischen Terroristen ermordet, die so fröhliche Stimmung der Olympischen Spiele in München veränderte sich von einem Moment auf den anderen. Fast auf den Tag genau 50 Jahre später erinnern deutsche und israelische Sportler in einem Freundschaftswettkampf, dem „Munich 1972 Memorial Cup“, an diesen unfassbaren terroristischen Anschlag.
Kehat Schor, Schießsporttrainer der israelischen Sportschützen, war bei den Olympischen Spielen 1972 einer von insgesamt elf Israelis, der dem palästinensischen Terroranschlag am 5. September zum Opfer fiel. Auch der deutsche Polizeibeamte Anton Fliegerbauer kam bei der gescheiterten Befreiungsaktion ums Leben. Der Deutsche Schützenbund und der Israelische Schießsport-Verband möchten mit diesem freundschaftlichen Wettkampf die Erinnerung an die Opfer aufrechterhalten.
Aus diesem Grund kommt es am 3. September 2022 in der Finalhalle der Olympia-Schießsportanlage in Garching-Hochbrück zu einem sportlichen Wettkampf, den es so noch nicht gegeben hat: Acht deutsche und acht israelische Luftgewehrschützen treten in Mixed-Teams gegeneinander an. Das Besondere: Immer ein Weltklasse-Athlet aus Deutschland bildet ein Team mit einem Talent aus Israel, ein Weltklasse-Athlet aus Israel hat einen talentierten Schützen aus Deutschland an seiner Seite.
Deutsche Spitzenathleten: Anna Janßen, Maik Eckardt, Sonja Pfeilschifter, Jürgen Wallowsky
Israelische Spitzenathleten: Ella Goldfaden, Sergey Richter, Shiri Elit Sternberg, Olga Tashtchiev
Deutsche Nachwuchsathleten: Constantin Engler, Marie Hönge, Johanna Kurmann, Hans-Laurin von Schönfels
Israelische Nachwuchsathleten: Nadav Eisenberg, Alma Mussan Levy, Lihi Naama Rabi, Hoshen Zunz
Der Ablauf des Wettkampfes ist wie folgt: Zunächst schießt jeder Athlet eine Qualifikation (20 Schüsse), anschließend werden die Mixed-Teams nach folgender Regelung gebildet: Bester israelischer Spitzensportler und niedrigstplatzierter deutscher Nachwuchsathlet, bester deutscher Spitzensportler und niedrigstplatzierter israelischer Nachwuchsathlet usw.
Die acht Teams treten in zwei Halbfinals (1, 4, 5 und 8 sowie 2, 3, 6 und 7) an, jeder Schütze hat zehn Schuss. Die beiden Gruppensieger bestreiten das Gold-, die beiden Gruppenzweiten das Bronzefinale. Die Finals werden nach Satzpunkten geschossen, d.h., jedes Ergebnis der Einzelschüsse wird pro Mixed-Team addiert und im Vergleich zum Gegner gerechnet. Der Sieger erhält zwei Punkte, bei einem Unentschieden erhält jedes Team einen Punkt. Sieger ist das Team, welches zuerst 16 Punkte erzielt.
11.15 - 12.30 Uhr: Qualifikation (20 Schuss pro Sportler/in)
14.00 - 14.35 Uhr: Halbfinale I & Halbfinale II
14.55 - 15.30 Uhr: Bronzefinale & Goldfinale
16.00 - 17.00 Uhr: Siegerehrung und Gedenkfeier, u.a. mit Ansprachen der beiden Schützenverbands-Präsidenten, Hans-Heinrich von Schönfels (DSB) und Michael Rohar (Israelischer Schießsport-Verband), sowie von Michal Shahar, der Tochter des ermordeten israelischen Schießsporttrainers Kehat Schor
Zuschauer und Pressevertreter sind herzlich willkommen, um diesem denkwürdigen Freundschaftswettkampf beiwohnen zu können.