Beim Rothschwaiger Waldlauf des TuS Fürstenfeldbruck gingen Groß und Klein an den Start. Eine machte es aber besonders gut - und zwar mit ausgefallenem Schuhwerk.
Fürstenfeldbruck – Als der Brucker Sebastian Poetschke (43) nach 54:28 Minuten erschöpft, aber mit einem glücklichen Lächeln den Zielbogen in der Sportanlage des Viscardi-Gymnasiums überquerte, erwartete ihn seine ganze Familie: seine Frau Sabine Kronawitter (46) samt Sohn Konstantin (8) und den Zwillingen Carla und Jakob (6). Alle Fünf sind beim siebten Rothschwaiger Waldlauf des TuS an den Start gegangen.
Zuerst die Kinder, die zwei Stadionrunden erfolgreich hinter sich gebracht hatten. Konstantin mit einer klugen Strategie: „Ich habe langsam begonnen und am Ende viele überholt.“ Jakob war noch bisschen cleverer: Er ließ sich von seiner Mama die letzten Meter tragen. Am coolsten stellte sich Carla der Herausforderung: „Das war kein Problem. Ich war ja schon letztes Jahr dabei.“
Sabine Kronawitter – eine Nichte des legendären Münchner Oberbürgermeisters – joggte ähnlich locker eine Sechs-Kilometer-Runde durch den Forst. „Über meine Zeit will ich lieber nicht reden“, erklärte sie hinterher lächelnd. Doch die war auch zweitrangig: Kronawitter ging es, wie den meisten der rund 150 Teilnehmern, um das gemeinsame Lauferlebnis in einer familiären Veranstaltung. Und um die gute Laune, die alle hinterher haben, weil sie sich einer Herausforderung gestellt und diese bewältigt haben.
So wie auch Petra Holzmüller (48) von der Moorenweiser Laufgruppe. „Dafür, dass ich in letzter Zeit kaum zum Joggen gekommen bin, bin ich ganz zufrieden“, meinte sie nach exakt 42 Minuten und ließ sich von ihren Töchtern Vanessa (19) und Jana-Sophie (7) beglückwünschen – die jüngere hatte zuvor die 800 Meter in flotten 4:32 Minuten hinter sich gebracht. Die ältere verwies mit einem Augenzwinkern auf ihren Daumenverband: „Ich kann nicht laufen.“
Barfuß läuft es besser
Schnellste Frau auf der Langdistanz war Natascha Höcker. Die Mammendorferin joggte leichtfüßig über die Ziellinie – und fast barfuß. Die 35-Jährige war in Laufsandalen unterwegs. Vor vier Jahren hat sie die
Laufschuhe gegen die luftige Fußbekleidung eingetauscht. „Es ist die natürlichste Art zu laufen“, erzählte sie. Ein Schuh bewirke, dass sich eine Fehlstellung verfestige, erklärte sie. Mit einer Laufsandale trainiere sich der Fuß hingegen selber. Aber: Wenn man zu schnell zu viele Kilometer runterreißen wolle, könne es zu Achillessehnenproblemen kommen.
Auch sei nicht jeder Untergrund optimal. „Bei einigen steinigen Passagen heute musste ich schon sehr genau aufpassen, wo ich hintrete.“ Nach 1:56:13 Stunden traf Höcker als erste Frau im Ziel des Rothschwaiger Halbmarathons ein – vor der Bruckerin Angela Radke, die sich unbändig über ihre Zeit von 1:59:07 Stunden freute.
Triathlet Florian Maerkel (30) beendete den Zehn-Kilometer-Kurs nach guten 35:55 Minuten als Schnellster. „Ein sehr schöner Kurs“, lobte der gutgelaunte Gilchinger, der gerade mitten in der Vorbereitung für den berühmtesten deutschen „Iron Man“-Wettbewerb in Roth Anfang Juli steckt. Eine Mehrkämpferin der besonderen Art gewann bei den Frauen: die Bruckerin Yvonne Arlt. „Im Winter Ski, im Sommer Wasser“, umschrieb die 42-Jährige ihr Programm als Skilehrerin des Skiclubs und Schwimmwartin bei den Wasserratten. Arlt siegte in 49:14 Minuten.
Auf der Sechs-Kilometer-Strecke rannte Henning Geise (TV Emmering) dem Rest des Feldes davon. Nach 23:15 Minuten hatte der Routinier einen Vorsprung von 5:36 Minuten auf den Maisacher Marko Köcke. Beste Frau über 6000 Meter war die Dachauerin Stefanie Starp in 27:24 Minuten. Den Halbmarathon gewann Thomas Fedinger (Tri Team) in 1:22:26 Stunden. „Mitten aus dem Training heraus ist das ganz okay“, erklärte der Dreikämpfer, der sich zurzeit auf den Frankfurter Iron Man Ende Juni vorbereitet.
Das Rathaus war nicht ganz so stark vertreten wie in den Vorjahren. Personalleiter Michael Wagner wurde Sechs-Kilometer-Sechster in 42:54 Minuten. Auf dem Zehn-Kilometer-Parcours repräsentierte Stadtrat Dieter Kreis das oberste politische Gremium in flotten 53:46 Minuten.
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